Sonntag, 21. September 2014

Mit Erkältung im Mais

Die Woche nach dem Köln-Marathon betsand nur aus zwei Trainingseinheiten. Dienstag Stabi-Training, wo Vertretung Nils mal rcihtig Gas gab und bei einigen Muskelkater verursachte. An diesem Abend machte sich bei mir das erste Kratzen im Hals bemerkbar. Das wurde am Mittwoch nicht besser und am Donnerstag begann dann die Nase zu laufen. Das Training am Donnerstag - auf dem Programm standen 10 x 400 m, absolvierte ich schon nur noch mit sehr gebremstem Schaum. Freitag hatte ich dann so richtig schön "den Kopf zu", das ganze garniert mit einem leichten Husten.
Was sollte ich jetzt beim Lidoma machen? Ich hatte mich sehr auf diesen außerordentlichem Marathon durch ein Maislabyrinth gefreut, außerdem hatte ich bisher bei allen 5 Lidoma-Veranstaltungen teilgenommen. Andererseits hatte ich mich in den letzten Wochen schon extrem bealstet. 6-Stunden-Lauf, Essener Firmenlauf, dann ein relativ zügiger Marathon in Köln. Braucht mein Körper eine Pause? Die Antwort ist ja, also wollte ich sie ihm geben. Das hieß aber nicht "nicht laufen", sondern extrem kontrolliert und ruhig laufen.
Ich habe entschieden, zu starten, es ganz ruhig angehen zu lassen und aufzuhören, wenn es mich in irgeneiner Form Herz-Kreislauftechnisch anzustrengen beginnt. Das ist ein schmaler Grat, aber ich traute mir zu, ihn zu begehen.
Also fuhren wir am Samstag mittag mit gefülltem Auto (Kim, Marco Yvy, Claudia und ich stelten die vier Bunert-Starter, dazu Kim als "Support") einmal quer durch das Ruhrgebiet - vom Niederrhein in die Soester Börde. Das Heimspiel unserer Knappen bescherte uns auf der A2 einen schönen Stau. Angekommen und den knappen Parkraum gut genutzt gab es erst mal das große Hallo. Ich hoffe, ich habe kenen meiner Lauffreunde und -bekannten vergessen, denn es ist immer wieder ein "coming home". Auch wenn ich diese Mal jeden gearnt habe, mir zu nahe zu kommen. Denn auf den Job als Bazillenschleuder hätte ich gerne verzichtet.
Der Gemüsehof Eickhoff zeigt sich in gemütlichem Ambiente, die bereits aufgestellte Uhr und der Ziel-/Zählkanal lässt auf die gewohnt professionelle Abwicklung schießen. Dazu verspricht Hans mit seinem Kamera-Kran ein professionelle Viedeo-Dokumentation. Während ich noch ein wenig gelbe Bröckchen abhuste, machen wir uns fertig und legen die Wettkampfbekleidung an. Trail-Schuhe waren wärmstems angeraten, von zunächst untergezogenen T-Shirt trennte ich mich angesichts der doch vorhandenen Schwüle wieder. Dann ging es los. ImGänsemarsch über eine leicht löchrige Wiese in das gefürchtete Mais-Labyrinth. Frank hatte bei Androhung des lebenslangen Ausschlusses von allen Lidoma-Veranstaltungen verboten, die Flatterbänder an den Abzweigungen zu entfernen. Denn anders als Theseus in Konossos spulten wir nicht den Faden der Ariadne hinter uns ab uns in so einem geschlossenen Gänsemarsch wie in dieser ersten Runde würden wir uns wohl später nicht mehr durch das potenzielle Popcorn bewegen. Auch die vielen Kurven in diesem ersten Streckenabschnitt versprachen neben ungenauer Garmin-Anzeigen eine erhebliche Temporeduktion. Sollte mir recht sein. Nach einem knappen Kilometer "Blinde Kuh", denn die Orientierung ging durch die häufigen Richtungswechsel völlig verloren, ging es kurz über eine Wiese hinaus, dann wieder über eine lange Gerade mit einer kurzen Doppelkurve durch den Mais endgültig auf den zweiten Streckenabschnitt.
Dieser führte uns über Feldwege und verleitete dann endlich einmal zu schnelleren Laufen. Zurück durch die Mais-Gerade (Oh, da kommst später dann Gegenverkehr!) geht es wieder über die Wiese durch ein kleines Wäldchen in eine "Zählscheife" über den Parkplatz zu Ziel und Verpflegungspunkt, dann wieder über die Wiese in die nächste Runde. Über die üppige ausstattung des Verplegungssatndes brauche ich hier nichts zu sagen, das Foto spricht mal wieder für sich.
Dickes Lob an Frank und Marion. Das "Geläuf" im Maislabyrinth war zunächst fest, wurde aber von Runde zu Runde klebriger und weicher. Irgendwie war schon unheimlich, Stimmen zu hören, aber niemenden zu sehen und ständig um 90-Grad-Kurven zu laufen. Aber der Axtmörder wollte irgendwie nicht auftauchen, wenn gleich mir das "REDRUM" aus dem King-Klassiker "Shining" so manches Mal durch den Kopf ging. Die erste Hälfte der insgesamt 11 Runden lief ich weitgehend mit Bewes und Birgit. Dabei konnte ich beobchten, dass Claudia sich von Yvy und Marco abgesetzt hatte und plötzlich Tempo machte.
Was hatte sie vor? Lockte der Maiskolben-Pokal? Ich drehte Runde um Runde, garniert mit interessaneten, mal mehr, mal weniger philosophschen Gesprächen und gönnte mir ein paar Fruchtgummi nach jeder Runde. Die Zeit ist mir hier völlig egal, ich achte daruf, meinen Puls niedrig zu halten und lasse auch mal Leute laufen, wenn sie mir zu schnell werden. Auf der anderen Seite halte ich mich aber auch nicht länger als nötig am Verpflegungstisch auf.Mein Kopf ist relativ frei geworden, die Nase sitzt icht so zu und husten muss ich auch kaum.  Irgendwann bin ich alleine, ab und an gesellt sich Marco noch einmal dazu. Drei Runden vor dem Ende greifen wir uns die Stirnlampen, denn es wird arg dämmrig. Der Boden ist nun im Mais extrem rutschig geworden. Mein Puls steigt an, ich laufe langsamer und baue nun auch Gehpausen ein. Wann immer der Puls den oberstenWert des regenerativen Bereiches erreicht, gehe ich, bis er wieder 10 Schläge abgesunken ist. Klar, das fällt mir schwer, aber wenn ich hier schon gegen jede Vernunft starte, will ich jegliches Risiko miniieren. Im Leben würde ich ja auch nicht alles leicht anstrengende wie z.B. Treppensteigen sein lassen, weil ich ein wenig erkältet bin. Im stockfinstern hat das Maislbyrinth eine nochmal eigenere Atmosphäre. Es ist wirklich gruselig. Das liegt wohl weniger am Mais an sich, als an meiner frühpubertären sozialisation durch diverse Horrorfilme im Zeitaktel von Batamax uund Video 2000. Claudia kommt mir noch einmal entgegen, sieht aber nicht mehr so frisch aus.
Sie wird heute schenller sein als ich, aber das ist mir heute dann mal wirklich egal. In der letzten Runde nehme ich dann nochmal meine Screem-Maske mit auf die Runde, aber die Läufer, af die ich im auseinandergezogenen FEld noch treffe, sind nicht mehr allzu schreckhaft. Egal, ich habe Spaß. Und mit diesem Spaß beende ich das Ganze dann auch deutlich unter 5 Stunden. Bei diesem Geläuf und nach den Vorbelastungen für mich ein vernünftiges Ergebnis. Der Spaß und die Unterhaltung stad heute mal im Vordergrund. Claudia konnte den zwischenzeitlichen 2. Platz nicht halten, wird aber klar dritte Läuferin und nimmt damit einen der liebevoll gestalteten Kunstwerke "Plastik-Maiskoolben auf Naturholz mit nach Hause.
Das wird langsam zur Gewohnheit. Ich hätte heute, selbst ohne Erkältung, nichts mit der Platzvergabe zu tun gehabt.
Yvy hat es dann auch tatsächlich geschafft und dabei auch Reiner zu seinem ersten Marathon nach "Knie" begeleitet. Marco war das erste Mal vor mir im Ziel, er ist mit Dennis die letzten Kilometer nur so dahingebrettert. Und Kim war uns allen mit Marion gemeinsam eine strenge Protokollführerin, der keine verzählte Runde entgangen ist.

Es war eine rundum gelungene, einzigarteige Veranstaltung. Hierfür meinen Dank an Frank (welch Reim), Marion und all die anderen Helfer, die das mal wieder möglich gemacht haben. Ich werde jetzt die Woche so ziemlich gar nichts machen. In der Hoffnung, mich bis zum Wochenende auszukurieren, denn dann geht es nach Ulm zum Sparkassen-Marathon. Und da will ich auf der Halbdistanz mal sehen, was noch so geht.....

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