Freitag, 28. Februar 2014

Laktat in den Beinen und viel Wasser vom Himmel

Altweiberfastnacht - für viele ein Grund, den Alkoholpegel auf ungeahnte Höhen ansteigen zu lassen. Für Laufjunkies wie uns die Gelegenheit, den Laktatspielgel auf dasselbe Niveau zu bringen, wie den Rhein nach der Schneeschmelze. 

Claudia und ich hatten im November im Rahmen unsere Mitgliedschaft in der Ausdauerschule by Bunert eine Spiroergometrie gemacht, die bei uns beiden deutliche Spuren der Belastung aus dem Herbst 2013 offengelegt hatte. Den darauf erhaltenen Regenerations-Trainingsplan habe ich bis heute brav abgearbeitet, nun wird er Zwischen-Laktattest zeigen, ob ich mich im Hinblick auf den Hamburg-Marathon verbessern konnte.

Aber vor dem Zeugnis hat der Pädagoge die Klassenarbeit gesetzt, also heißt es beim Laktattest ab auf die Laufbahn. In unserem Fall heißt das auf die 200-Meter-Inlinerbahn im Sportpark Wedau bei uns in Duisburg. Leider bekamen wir den Termin zu Altweiber, das ist ein Donnerstag und danach findet traditionell unser Training statt. Pyramide stand da, was weniger mit den Steinhaufen von Gizeh zu tun hat, sondern mit Tempoläufen von ansteigender und endlich abfallender Dauer. Anstrengend also.

Sollte um 17:45 Uhr unser Test stattfinden, begann es pünktlich ab 15:39 Uhr, sich kräftig einzuregnen. Die Temperaturen sanken auf ca. 5 Grad über Null, gefühlt deutlich darunter. Claudias und meine Motivation tendierten ebenfalls gegen den Nullpunkt, aber "wat mut dat mut". Der Test läuft dergestalt ab, dass uns Trainer Roman kräftig ins zarte Ohrläppchen piekst, ein Tröpfchen unseres blauen Blutes herausquetscht und dieses mittels einer Testpipette aufnimmt und uns dann auf die Laufbahn schickt. Zunächst eine 6er Pace für 800 Meter, das kostete mich Mühe. Ich kam mit vor, als schlurfe ich über den glatten Asphalt. Das ändert sich auch nicht, als ich auf 5:10er Pace hoch darf. Auch die 4:30 bringen mich nicht in die Reserveanzeige, die müssen nun schon 1000 Meter oder 5 Runden gelaufe werden. Dazwischen immer kurz zum anpieksen und abzapfen und Puls an der Ziellinie dem Trainer in die Feder diktieren. Langsam wird es anstrengender, die 3:50 muss ich schon ein wenig "knautschen", die 3:30 bringen mich an die gefühlte Grenze. Eine 3:10 würde ich nun wohl nicht mehr die dann nötigen 1200 Meter schaffen, Puls ist bei 155 Schlägen und damit ziemlich oben, das reicht dem Trainer. Claudia darf bei einer 4:10er-Pace Schluss machen. 

Während des Laufens war der kalte Regen jetzt nicht so schlimm. Danch wird es umso schnell kühler, denn nun will eine Dreiviertelstunde bis zum Trainingsbegnn überbrückt werden.

Egal, Teil eins des Regen-durchhalte-Programms ist absolviert.

Langsam trudeln die anderen Kursteilnehmer ein, es regnet immer noch. Schleifer-Sven ist heute nicht da, also "dürfen" wir aus der schnellen Truppe mit Roman trainieren. Bereits beim Warmlaufen am Parallelkanal schlägt uns eiskalter Regen ins Gesicht. "Geht schon langsm in Graupel über" bemerkt ein Laufkollege. Langsam freue ich mich wieder auf das Wetter im Trainigslager in Andalusien. Roman ist heute gnädig, er dreht an der ersten Brücke bei und läuft mit uns die Pyramide auf der großen Straßenrunde um das Stadion unserer Streifenhörnchen. Ich stelle meine Uhr auf Puls- und Rundenzeitanzeige. Vom tempo will ich mich nicht treibenlassen, an GAT 3 (ca. 155 bpm) will ich mich weitgehend halten. So schön eine schenlle Trainingsgruppe ist, man ist immer versucht, "mithalten" und "dranbleiben" zu wollen. Aber nach dem anstrengenden Ende des Laktattest will ich nicht zuviel machen. Dennoch bein ich relativ vorne in der Guppe dabei. 4 Minuten in 4:28er Pace, wie ich später meinem PC-Programm entnehme. Die Trabpause von 1 Minute geht um wie nix, weiter geht's. 6 Minuten, ich laufe die in einer schon flotteren 4:16er Pace. Das soll in 5 Wochen mein HM-Renntempo werden! Aber ich empfinde das schon als denkbar. Die 9 Minuten gehe ich etwas defensiver an, einige Laufkollegen fallen aberb bereits ab. 4:24er Pace, weil ich mich vom Alarm meines Herzfrequenzwarners am Handgelenk immer wieder bremsen lassen. Gefühlt kann ich etwas schneller. Zum Ende hin gehe ich die 6 Minuten wieder in 4:20 und sie 4 Minuten dann noch enmal in 4:11er Pace an. Ich merke wieder das Phänomen, dass ich, je länger ich etwas anstrengendes laufe, es sich immer besser und leichter anfühlt. Ich bin jetzt mit Birgit am Kopf der Gruppe, sehen wir Mal von Sascha ab, der gefühlte Welten schneller ist als wir und für den wir im Moment keine Gruppe mehr haben. 

Nachdem der Regen immer stärker wird, traben wir zurück. Ich bin zufrieden. Fast 15 Kilometer in strammer Pace gelaufen, wenn meine Laktatwerte nun noch halten, was mein Gefühl mir verspricht....
Und das Wasser in meinen Schuhen scheint höher zu stehen als das Laktat in meiner Muskulatur ;) .

Bin auch mal gespannt, wie sich die hohe Marathon-Belastung meiner Claudia auf Ihre Werte auswirken. Wir werden die Mail des Trainers bald bekommen...

Donnerstag, 27. Februar 2014

Da bin ich wieder

Hallo liebe Leser,

Nachdem mein letzter Blog doch mehr oder weniger eingeschlafen war, möchte ich diesen nun mit den kleinen Lauferlebnissen, die nicht für die vollständige Geschichte reichen (www.laufen-in-dortmund.de/stories), mit Euch teilen.

Über zahlreiche Leser freue ich mich natürlich!