Mittwoch, 22. Oktober 2014

Traildorado - 24 Stunden rund um den Glörsee

Es war ein tolles Event. Ich möchte hier gar keinen großen Bericht über den Lauf als solchen veröffentlichen, dazu habe ich ein Video zusammengeschnitten.
Es war unser erster 24-Stunden-Lauf und ich glaube, wir haben ihn beide ganz gut gemeistert. Claudia sowieso wieder, denn sie hat mal wieder den dritten Platz erlaufen. Aber der Reihe nach. Unsere beiden Begleiterinnen aus der Ausdauerschule hatten uns verletzungs- und krankheitsbedingt schweren Herzens alleine fahren lasssen müssen. Nach schier endloser "gurkerei" durch die Kleinstädte des beginnenden Sauerlandes und einem ordentlichen Fußweg vom Parkplatz zur Jugendherberge begann dann unser Abenteuer 24-Stunden-Lauf zunächst mit "Klassenfahrtfeeling" wie vor 30 Jahren. Bettwäsche empfangen, Etagenbetten beziehen. Und natürlich das große Hallo mit allen unseren Lauffreunden und Bekannten.
Die Einführungsrunde wurde von Michel in "Safety-Car-Manier" angeführt und sollte der Streckenbesichtigung dienen, sie bot bereits einen Vorgeschmack, zeigte sich aber bei strahlendem Sonnenschein in all ihren abwechselungsreichen Facetten. Aber seht selbst:


Montag, 6. Oktober 2014

Ruhetage...

....müssen auch mal sein. Zeit, den mit Claudia am Tag der deutschen Einheit gefassten Beschluss Revue passsieren zu lassen, uns an den Berliner Mauerweglauf zu wagen. Nun ja, Claudias Überlegung ist ja folgerichtig. Am Seilersee im April mal Erfahrung mit über 100 Kilometern im Rahmen des 24h-Laufs machen, im August dann mal die 100 Meilen angehen und Pfingsten 2016 dann die TorTour als vorläufige Krönung unserer beginnenden Ultra-Karriere. Aber das ist ja nicht so einfach eine Aufzählung von irgendwelchen Laufveranstaltungen, das ist ein Heranführen unserer Körper an eine absolute Belastungsgrenze.
Lauffreundin Heike hat sich spontan zum Fahrrradsupport bereit erklärt, allein das wäre ja schon eine enorme Leistung. Aber wir wollen es zu Fuß schaffen. Und möglichst in 24 Stunden.
Warum? Nun, der Mauerweglauf ist für mich eine "logische Strecke". Er führt den ehemaligen Grenzpostenweg entlang und umrundet das ehemalige West-Berlin. Ich habe West-Berlin noch zwei Mal als Tourist, einmal 1980 mit meinen Eltern und dann 1986 mit meiner Fußballmannschaft noch eingezäunt kennenlernen dürfen. Wir hatten seinerzeit ein Freundschafsspiel gegen den BSC Rehberge auf einem Spielfeld direkt neben der Mauer ausgetragen, beobachtet von den Posten eines Wachturms, die unerreichbar in 30 Meter Enfernung wie die Relikte einer fremden Zeit erschienen. Ich kenne die DDR noch aus Verwandtenbesuchen und das unbeschreibliche Gefühl der ständigen Überwachung, dem man sich als Westbesuch dort ausgesetzt sah. Das ganze umgeben von Menschen, die sich ansonsten nicht von mir 16jährigem Gymnasiasten unterschieden, und für die meine Welt doch so unerreichbar war. Darum ist dieser Lauf, der zum Jahrestag des Mauerbaus daran erinnerte, dass ein Teil unserer Landsleute damals in einer Art großem Gefängnis lebte, für mich eine ganz tolle Sache.
Auch Berlin hat sich enorm verändert, von der exotischen Exklave und vom Mekka der Spione aus aller Welt zur internationalen Metropole, mit allen ihren positiven und negativen Seiten. Hier sind wir 2007 und 2008 unseren ersten großen Stadtmarathon gelaufen, haben das Flair der Metropole kennen- und schätzen gelernt. Und die Fortschritte seit jenem unvergessenen Pokalfinale 2001, als meine Schalker gegen "Eisern Union" den DFB-Pokal wenige Tage nach der "4-Minuten-Meisterschaft" holten.
Dort durfte ich mit meiner großen Tochter im Stadion das Spiel verfolgen, in den Tagen zuvor hatten wir das erste Mal seit der Wiedervereinigung die Veränderungen bestaunt. Nun also über den Mauerweg die legendären 100 Meilen - das sind immerhin 161 Kilometer. Können wir das? Nun ja, mit Blick auf andere, die das schon absolviert haben, sagt sich leicht "Wenn der/die das kann.....". Aber alleine die Tatsache, 100 km gelaufen zu sein qualifiziert nun einmal nicht autoatisch dazu, noch mal eben 61 Kilometer weiter zu laufen. Dazu bedarf es einiger Erfahrung, die wir teilweise ja schin erworben haben und erwerben werden.
Ob das reicht, ist wie bei jedem Marathon auch dann letzlich ein wenig Glückssache. Ich weiß, dass auch eine 7er Pace verdammt hart werden kann. Diese DEmut ahbe ich am Samstag in Meppen mal wieder erfahren. Und das Einsamkeit und Dunkelheit eine enorme Disziplin erfordern werden.
Aber ich weiß auch, dass wir es schaffen können. Und das ist beim Rundkurs leichter, als bei den vielen kurzen Runden etwa am Seilersee. Ich werde mit Claudia gemeinsam loslaufen, solange es im Bereich der 24h-Planung bleibt. Wenn die gefährdet werden sollte, wird aber auch jeder von uns alleine vor- bzw. weiterlaufen. Wir wollen uns nicht gegenseitig herunterziehen. Wenn wir den schaffen sollten, können wir uns über alles weitere Gedanken machen. Über die Ruhr in ihrem genazen schönen Verlauf etwa, auch so ein "logischer Kurs". Aber so weit ist es noch nicht.
Zunächst werde ich am Samstag/Sonntag beim Traildorado schauen, was so geht. Wenn ich im finsteren Wald allein meine Runde ziehe, die Verlockung des gebuchten Bettes in jeder Runde vor Augen, aber auch die wertvollen Erfahrungen mit möglichen Probelmlösungen. Unter diesem Aspekt will ich diese Läufe sehen. Denn mein Wille ist verdammt stark. Wir sind nach den Belastungen der letzten Wochen im Moment ziemlich "durch", das kann sehr gut eine Belastung simulieren, die wir uns nicht erst am Samstag erlaufen müssen. Heike wird auch dabei sein und schon einmal Ultra-Luft schnuppern, auf sie kommt als Motivatorin eine ganz wichtige Aufgabe zu.

Wenn sich noch jemand als mein Begleiter berufen fühlt und den Trip nach Berlin am 14./15./16.8. machen möchte - das Rad kann ich transportieren. Ansonsten wird es auch mit Heike alleine gehen.
Ich freue mich auf den Kampf, auf die Leiden, auf die Euphorie, vielleicht auch auf die Erfahrung, an meine Grenzen gestoßen zu sein. Und auf den Moment, wenn ich Claudia im Ziel in meine Arme nehmen darf. Das Ziel 2015 ist gesetzt - und es besteht nicht nur aus wenigen Sekunden schneller im Marathon gewesen zu sein. Die Welt hat mehr zu bieten - testen wir es an!



Sonntag, 5. Oktober 2014

6h-Lauf Münster goes Trail in Meppen - weiter an die Belastungsgrenze

Nachdem ich in Ulm am vergangenen Sonntag die letzte "Leistung" in diesem Jahr abgrufen hatte, sollte nun in Meppen der Laufgenuss im Vordergrund stehen. Na ja, nicht ganz. Ein wenig hatte ich ja schon mit den 60 Kilometern geliebäugelt, zumindest 50 km mussten es aber sein. Der des Ultra-Laufens unkundige Leser wird sich fragen, wo er denn da den Laufgenuss findet. Nun, ohne Pace-Druck mit vielen bekannten und unbekannten Läufern zu sprechen, die Strecke und die Gegend zu genießen und einfach aufhören oder Pause machen zu können, wann man möchte (das ist bei einem kleinen Rudkurs naturgemäß leichter als bei einer Start-Ziel-Strecke) hat etwas entspannendes für mich.
Die Frage war halt, was mein im September recht strapazierter Körper noch alles würde klaglos hinnnehmen. Mit unserer bewährten LiDoMa-Biel-Fahrgemeinschaft Dennis und Svenja ging es recht fix am Samstag nach Meppen, wo in der Stadiongaststätte des legendären SV Meppen bereits ein leckeres Frühstück mit Blick auf den Rasen auf uns wartete.
Wir waren etwas übermüdet, da die Rückkehr uunserer Tochter von ihrer Abi-Fahrt nach London sich von Freitag abend 20 Uhr auf Samstag morgen 1:30 Uhr verzögert hatte. 3 3/4 Stunden Schlaf nenne ich als Vorbereitung jetzt auch mal suboptimal, selbst für einen Frühaufsteher wie mich.

Bei strahlendem Sonnenschein schickte Christian, der alles perfekt organisert hatte, uns stilecht mit Startschuß auf die 6-stündigen Seeumrundungen. Zunächst bergab über den Sandstrand, dann leicht bergan in den Wald über eine wurzelige, aber schattige Strecke. Später dann wieder ein  kleiner Anstieg im Sand, Gefälle im Sand, ein kurzer steilerer Anstieg von 3 m Strecke, dann auf Fahrspuren zurück durch die Zählanlage zum Start am kleinen DLRG-Posten, w auch die Toiletten untergebracht waren. Insgesamt 1633m pro Runde. Ich bemühte mich zu Beginn, eine 6er Pace einzuhalten. Die Strecke erschien für einen Trail recht einfach. Aber es hätte mir schon eine Warnung sein können, dass es zu Beginn eben nicht automatisch schneler ging.
Kurz: Ich musste mich nicht bremsen, um die 6er Pace einzuhalten. Ich lief zunächst mal mit Claudia, mal mit dem einen oder anderen Läufer, bis man sich am V-Punkt wieder aus den Augen verlor. Aber es wurde schnell schwerer. Schon nach einer Stunde merkte ich, dass meine Salomon City-Trail für den harten Boden hier die falsche Schuhwahl waren. Da war ich auch bereits einmal über eine Wurzel gestolpert, die im Spiel der Sonnenstrahlen mit den Schatten der Blätter, welches auf den Waldboder harte Kontraste projizierte, eine gefährlich schwer zu sehendes Dauerproblem darstellen sollte. Das tat nicht weh, da ich mich ja gut abrollen kann, erhöht aber dennoch die Verletzungsgefahr. Ich beschloss, langsamer zu laufen und wechselte nach zwei Stunden auch die Schuhe in ein bessergedämpftes Model. War aber auch eine gute Ausrede, denn es fiel mir zunehmend schwerer. Kaum noch ein Kilometer unter 6er Pace, eher darüber. Aber egal, das war eben so. Nach drei Stunden nahm ich das erste Gel, wollte dies nun stündlich wiederholen. Auch der Durst wurde stärke, so dass ich  un jede Runde einen Schluck Wasser oder Iso zu mir nahm. Das kostete Pace, denn ich wollte und konnte es nicht mehr aufholen. Bei 4 Stunden wurde es wirklich hart. Von 60 Kilometern war schon lange keine Rede mehr, es ging erst mal um den Marathon und dan um die 50-Kilometer-Marke. Das war eine gute Simulation für einen langen Ultra, wie geh ich mit dieser Situation um, wenn die Beine einfach nicht emhr wollen? Das mit dem Marathon-Ziel vor Augen klappte gut, ich versprach mir, danach zur "Belohnung" eine Gehpause. Dabei kam mir in den Sinn, dass es auch eine gute Erfahrung sei, auszuloten, nach welcher Gehpause ich wieder ganz gut weiterlaufen kann. Die letzte Kilometer bis zum Marathon zogen sich wie Kaugummi, teilweise schaute ich schon nach 200 m auf meine Uhr und wunderte mich, dass immer noch kein Kilometer geschafft war.


Dann war es endlich so weit. Ich begann, stramm zu marschieren. Und meine Muskulatur beruihigte sich schnell wieder. Ein eines Marschtempo von unter 9 Minuten auf den Kilometer bekam ich hin, noch knapp 1 1/2 Stunden für das Mindestziel von 50 Kilometern....das sollte funktionieren. Und es ging tatsächlich wieder besser. Ich entschied mich dann bei 5:30 h tatsächlich dazu, die letzte halbe Stunde wieder zu laufen. Und es ging wieder deutlich besser. Zwar war die Pace mit über 7 Minuten elendig, jedoch besserte se sich mit zunehmendem Lauf wieder langsam. Schön, wenn man auch mit einer 6:55 schon glücklich ist.
Eines wurde mir gestern klar: Die hundert Meilen im nächsten Jahr laufen sich nicht von alleine, nur weill man schon einmal 100 Kilometer gelaufen ist. Und Phasen wie gestern wollen überwunden werden. Aber mit dem Rezept von gestern denke ich, kann ich mich ein ganzes Stück weiter retten. Ob es dann reichen wird und wie es dann mit der Ernährung und im Dunklen wird....das werden weitere Trainings-Experimente zeigen. Ab nächste Woche beim Traildorado 24h-Lauf geht es weiter!
Nachdem der Schuss, der das Ende der 6 Stunden markierte - natürlich an der entferntesten Ecke des Rundkurses - waren es immerhin noch über 53 Kilometer. Ich bin zufrieden. Vor alle aber wegen der gemachten Erfahrung, dass auch meine Kraft endlich ist und ich  ich dennoch mental aus schwierigen Situationen befreien konnte. Und das ist ja auch etwas!

Freitag, 3. Oktober 2014

In Ulm, um Ulm und um Ulm herum.....Sparkassen-Marathon 2014

Nach dem Erkältungs-Marathon im Soester Mais habe ich die Woche nichts getan. Nur einmal Stabi-Training. Sonst nichts. Keinen Schritt gelaufen bis zum Donnerstag Abend im Training. Hier standen nur gut 6 Kilometer mit 2 x 1000 m im Wettkampftempo auf dem Plan, und schon beim Warmlaufen fiel mir jede Bewegung nicht unbedingt leicht. Die zwei mal 1000 m liefen dann ganz gut, aber dieses Tempo 21 Mal hintereinander zu laufen, entzog sich hier noch meiner Vorstellungskraft. Nun, zumindest hatte mein Schnupfen etwas nachgelassen, der Husten war locker geworden und reizte nur noch selten. Sonst verspürte ich eine Symptome, also wollte ich meinen Plan beibehalten, und den Halbmarathon unter 1:35 anzugehen.Samstag ging es nach Ulm, Hotel bezogen und für sehr gut befunden,Startunterlagen geholt, Pasta-Party und dann noch ein Absacker-Bier in der Piano-Bar des Hotels, dann war der Tag des Sparkassen-Einstein-Halbmarathons gekommen.
Während Claudia mit Lauffreundin Yvy und Henning gemeinsam "chillig" laufen wollte, reihte ich mich weiter vorne ein. Ein Pläuschchen mit Klaus von der Sparkasse Essen, den ich auch vom "Speed of light-Projekt" kannte, mehrfache Startverzögerung wegen eines Autounfalls auf der Strecke, dann ging es endlich los. Die ersten Kilometer liefen leicht bergab auf breiter Straße ganz gut, die Pace kurz unter 4:30 lief sich quasi "von alleine". Dann ging es über die Donau nach Bayern, dort durch weite Felder zurück Richtung Ulm. Hier musste bereits ich ein wenig auf mein Tempo achten, es "lief" nicht mehr von alleine. Aber es waren auch schon 5 Kilometer um. Ich beschloss, bei Kilometer 7 die nächste Bestandsaufnehme zu machen. Eine Gruppe wie in Köln hatte ich nicht gefunden, ich bewegte mich genau zwischen den 1:30er BUZ für den HM und den 3:45er BUZ für die Volldistanz. Mal überholte ich, mal wurde ich überholt. Dann der erste Ort -Pfuhl. Einige Zuschauer an den Streckenrändern und der Verpflegungsstand. Am ersten hatte ich nur Wasser genommen, mit knapp unter 15 Grad und Bewölkung brauche ich nicht viel Wasser. Ich nahm mein Gel, diesmal nur Paste und kippte im Stehen einen Becher Wasser hinterher, dann nahm ich ganz leicht wieder Tempo auf. Hatte 6-8 Sekunden gekostet, die war ich ganz locker im Plan. Würde ich das Tempo halten? Ich wartet förmlich auf die Vorboten des Einbruchs. Aber da kam nichts. Also weiter, ein Drittel lag hinter mir, jetzt würden die stimmungsvollen Stadtabschnitte kommen. Warum also nicht sich bei der Hälfte der Strecke, das wäre Kilometer 10,6, sich neue Gedanken machen und bis dahin durchziehen? Gesagt, gelaufen. Die Strecke durch Neu-Ulm und die Ulmer Altstadt, unterbrochen von Partien entlang der Donauuferwege, liefen sich vor den vielen Zuschauern weiter fast von alleine. Ich musste kaum Mühe aufwenden, das Tempo beizubehalten. Es gefiel mir hier wirklich gut. Trotz des Hochnebels, der zwar für angenehme Temperaturen sorgte, den Blick auf das Ulmer Münster und sogar die oberen Etagen unseres Hotels verbarg. Überall an der Strecke hatten sich Bands aufgebaut und spielten die gängigen Rockhits, wobei sie auch immer mal eine Textabwandlung für uns Läufer übrig hatten. Ich ahbe jetzt überhaupt kein Motivationsproblem und das Halten des Tempos klappt sehr gut. Nur meine nicht gabz abgeklungene Erkältung hält mich davon ab, weiter Tempo aufzunehmen. Ich registriere auch, dass ich Leute einhole, die ich zu Beginn schon einmal gesehen hatte. Über einen Fußgängersteg überqure ich das letzte Mal die Donau und wechsele wieder von Bayern nach Baden-Württemberg. Ein Stück noch entlang der Donau, vorbei an Festungsanlagen des 18. und 19, Jahrhunderts, dann durch ein Stück Altstadt über sehr grobes Kopfsteinpflaster, bergauf auf der Fußgängerzone Richtung Münsterplatz. Ich fühle mich super, einen richtigen Endspurt verkneife ich mir eingedenk meiner Erkältung. Dann bin ich im Ziel. Die Arme hoch, ein lautes "Ja, ja". Dieser kurze Moment , festgehalten auf einem schönen Foto, war der Moment, an dem ich die quasi beendete Saison in meinem Kopfkino abspulte.
Bestzeitentechnisch war es sicher nicht mein stärkstes Laufjahr.....aber es war reich an schönen und traurigen Erfahrungen, die manchmal mehr zählen als einige Sekunden auf einer Uhr. Und reich an vielen Zeiten, die angesichst des Gesamtprogramms dann für mich doch wieder respektabel waren. Für die 1:34:54, die ich jetzt erreicht hatte, hatte ich mir zwischen 2009 und 2011 im Halbmarathon die Hacken abgerannt. Und nun laufe ich die mal eben so nach zwei Marathonläufen und einem Ultra in den drei Wochen zuvor. Das ist es, was auch für mich zählt. Ich habe meine Gesamtbelastungsgrenze noch nicht kennengelernt.......aber das wird irgendwann wohl auch mal kommen. Ich hatte Spaß, mir ging es zunehmend besser und ich weiß nun, dass ich in Wien diese Tempo auf der Volldistanz werde gehen können - nach einer konzentrierten Vorbereitung natürlich.
Ach ja, alleine die perfekte Nachzielverpflegung in Ulm war das Startgeld wert...... Frisches Popcorn, Seebacher Nusszeugs aller Art, Cola, Iso, Sinalco in 0,5 l - Flaschen, Obst, Rosinenstütchen.....ganz mein Geschmack. Na ja gut, auf dem Rückweg gab's dann noch den "Döner danach".... So ganz gesund muss es ja nicht sein. Nochmal ach ja - Claudia ist mit Yvy und Henning dann mal in gut 1:54 ins Ziel gekommen - sie hatten ebenso viel Spaß. Und nach dem Programm im September war die Zeit ja eh  nicht mehr wichtig. Die "Party" danach in der Messehalle erreichte diesmal leider nicht ganz das Niveau der Vorjahre, einmal, weil Sonntags abends immer viele, die keinen Montag frei genommen haben, zeitig nach Hause fahren, andererseits aber auch, weil die Akkustik einer Messehalle mit der - sagen wir ausbaufähigen - Stimmer der Sängerin eine krächzend-teuflische Sympiose einging. Kurz, es nervte. Aber nur zum Feiern waren wir ja auch  nicht in die Heimat von Deutschlands berühmtesten Knacki gereist.......