Sonntag, 6. September 2015

Training, Trail und kleinere Wehwehchen....

Mein Knie, welches mich beim Mauerweglauf die letzten 22 km zum Gehen zwang, hat mir schon einen kleinen Schrecken eingejagt. Am Tage danach war es deutlich besser, aber der Rest des Schmerzes verflog irgendwie dann doch nicht. Beim ersten Training mit der Ausdauerschule am folgenden Donnerstag - es standen 500-Meter-Intervalle auf dem Plan - war es für mich schon spannend, ob es halten würde. Ich merkte ......nichts. Voller Euphorie, aber mit der gebotenene Vorsicht ging e dann am Sonntag zu Svenja John und ihrem Jubiläumsmarathon nach Essen, wo ich schmerzfrei nach 11 Kilometern aufhörte. Im gegensatz zu Claudia, die mit Yvy und Henning Runde um Runde weiter drehte, während ich mir einen sonnigen Tag machte. Das fiel schon schwer. Also ging ich nach zwei Stunden Pause dann doch noch einmal auf die Runde und machte noch einmal so 5 Kilometer. Und siehe da, das Knie fing wieder anzu schmerzen. Ich hörte sofort auf, hatte nun aber wieder einige Tage lang das Gefühl, dass da doch etwas nicht in Ordnung ist. Den folgenden Samstag - es stand der "lange" Lauf mit der Ausdauerschule am Baldeneysee an, wollte ich eine kleine Runde von 14 Kilometern mal so laufen, wie es ohne große Quälerei laufen würde. Einfach mal so als Standortbestimmung. Und natürlich war da wieder die bange Frage im Hinterkopf, was das Mittelschanier an meinem rechten Gehwerkzeig so machen sollte. Bei recht warmen Temperaturen liefen wir los, leider war irgendwie niemand von der schnelleren Truppe da. Also lief ich irgendwie völlig alleine vor dem "Hauptfeld" her und entfernte mich zusehends. Das Tempo wurde immer flotter, am Hardenbergufer auf der Südseite hatte ich stets eine Pace zwischen 4:35 und 4:45, ohne bewusst beschleunigen zu müssen. Aber langsam meldete sich, so nach 8 Kilometern, dann doch wieder langsam das Knie. Kein Schmerz, eher ein leichtes Ziehen links innen hinter der Kniescheibe. Ein wenig Angst vor einem geschädigten Meniskus hat man da ja schon. Nach 14 Kilometern fühlte ich mich konditionell super, mein Knie beeinträchtigte das Wohlbefinden zwar ein wenig, aber ich beruhigte mich damit, dass das ja nun auch eine anspruchsvolle Pace mit entsprechender Aufprall-Abdruckbelastung war.

Ab September soll dann nun auch mein Training für den Frankfurt-Marathon wieder los gehen.

Wofür? Was will ich da erreichen? Nun, zunächst will ich in diesem Jahr noch einen Marathon in einer für mich zufriedenstellenden Zeit finishen. Das ist deutlich unter 3:30. Zum Anderen ist mir schon klar, dass ein Bestzeitenangriff nach den Belastungen des Sommers sehr gewagt wäre. Andererseits - hier geht es auch viel um Grundlage und die habe ich weiß Gott genug trainiert.
Aber da ist ja noch mein Lauffreund Werner, der ich ja bereit erklärt hat, sich Pfingsten während der TorTour de Ruhr für mich als Support das Wochenende im die Ohren zu schlagen und der gerne unter 3:25 laufen würde. Da ist es für mich Ehrensache, dass ich ihn dahin ziehe. Dann hätten wir beide einen tollen Lauf und für mich wäre die Zeit durchaus o.k.
Dafür muss aber auch ich dann mal ein wenig trainieren. Und es machte an jenem Samstag in Essen ja auch mit Tempo plötzlich wieder riesigen Spaß.

Ebenso dann am letzten Mittwoch, GAT 1-Dauerlauf über knapp 12,5 Kilometer, Pace 4:42 im Schnitt, Gefühl super. Knie: leicht zu spüren am Ende, war aber noch kein wirklicher Schmerz.

Donnerstag Training mit der Ausdauerschule, diesmal nur Läuferzirkel. Kniehebeläufe, lange Ausfallschritte, Treppenläufe, GAT 1 Abschnitte,Vollsprint, Strecksprünge. . Es wurden jedoch mit Ein- und Auslaufen nur 7,5 Kilometer, dass mein Knie danach nicht muckte, war ja nach den bisherigen Erfahrungen normal.

Der Trail des 600 Boitheux am Samstag in Belgien würde ein ultimativer Test sein, ob ich die langen Trainingsläufe wieder würde angehen können. Ursprünlich hatte die Ausdauerschule hier einmal eine Fahrt hin angeboten, die jedoch nicht zustande kam. Das Teaser-Video mit tollen Szenen und dem Durchlauf einer alten Burg hatte es aber durchaus in sich, also googelte man sich mal zum Lauf durch. Und siehe da, er sah interessant aus, war 1:45 Autostunden entfernt und startete am Samstag um 14 Uhr. Anreise ohne Stress und Rückkehr am Abend ohne teures Hotel also machbar, mit Yvy und Henning machten wir uns auf den Weg in die belgische Provinz Lüttich. Und wir wurden nicht enttäuscht. Ich möchte hier keine Details zum Lauf verraten, die seht Ihr hier im Video.

http://youtu.be/uQUbmHPB5fk

Aber es war ein sehr anspruchsvoller Trail, selten einmal Asphalt, meistens Trampelpfade mit ordentlichen Steigungen und Gefällstrecken. Leider kam aufgrund der Sprachbarriere - ich spreche leider gar kein französich und die anderen drei auch nicht gerade fließend - keine längere Kommunikation mit den anderen meist einheimischen Läufern zustande. Aber alles hier war sehr familiär und gesellig, eine große Turnhalle stand für Anmeldung, Aufenthalt vorher und nachher sowie für die Siegerehrung und Essensausgabe zur Verfügung. Für Regenwetter ideal. Zusätzlich war draußen für uns "harte" Männer ein Umkleide- und Duschzelt aufgestellt, welches mittels eines Tankwagens mit warmem Wasser versorgt wurde. Gut gelöst. Die Kabinen der Sporthalle durften dann die Frauen alleine nutzen.
Fazit am Ende des Trails: Eine absolut toll angelegte Streckenführung, interessante Durchläufe durch Fort Tancremont und das Chateau de Franchimont. Es wurde niemals langweilig, keine endlos lange, aber auch keine wirklich flachen Passagen. Klar, es wäre deutlich schneller gegangen. Platz 194-200 für uns vier bei 274 Startern und rund 220 Finishern jetzt nicht so das Ergebnis. Aber wir sind zusammen gelaufen, wollten die Gegend und die Verpflegungsstände genießen. Das war uns gelungen! Mit leckerem Bohnen-Kartoffel-Speck-Eintopf und Leffe blond klang der Tag aus, die Rückfahrt von knapp 2 Stunden war das Event in jedem Falle wert!

Mein Knie hat gehalten. Trotz schwieriger Strecke und der langen Belastungsdauer. Und auch heute, da ich diese Zeilen schreibe, habe ich keine Schmerzen. Das stimmt mich jetzt dann mal optimistisch für das weitere Training. Heute Pause, morgen dann Tempowechsellauf. Freu mich drauf!