Sonntag, 14. Februar 2016

Tempowoche mit Abschlussmarathon in Bertlich

Nach den 144 Kilometern von Mittwoch bis Freitag in der letzten Woche war erste einmal Erhohlung angesagt. Rosenmontag war arbeits- und lauffrei, Dienstag gab es wieder unser Stabi-Training der Ausdauerschule by bunert. Das Wetter zeigt sich nach wie vor von seiner besten Seite, Sturm und Regen, dazu um die 5-6 Grad. Das fieseste Laufwetter, das ich kenne. Es macht in diesem Winter wirklich keinen Spaß.
Mittwoch stand dann 35 Minuten Tempo auf dem Plan, dazu zwei Mal 10 Minuten Ein- und Auslaufen. Leider kam ich nicht so früh aus dem Büro, wie erwartet und so war mir schon fast kler, dass die Einheit etwas kürzer ausfallen würde. Es hatte fast den ganzen Tag geregnet, entsprechend matschig würden die Wege werden. Als ich nach Hause kam, hatte es kurz aufgehört und damit meine kurzen Anflüge von "Ich lass das heute mit Blick auf die intensive letzte Woche einfach ausfallen"-Ausreden schnell wieder verdrängt. Ja, so was habe ich öfters, wenn ich in der Woche nach Hause kommen. Das ist aber immer sofort weg, wenn ich erst einmal unterwegs bin. Ich glaube, wenn ich mit dem Finger schnippen und umgezogen vom Schreibtisch vor meine Türe gebeamt werden könnte, hätte ich dieses Problem nicht. Aber ich bin dem fast nie erlegen! Genau, als ich wieder loslief, war die Regenpause vorbei. Dann gab ich also mal schon nach zwei Minuten Einlaufen Gas. Zeit sparen ja, aber nicht beim Tempoabschnitt. Der Wind kam natürlich zu Beginn gleich mal von vorne und am See war es natürlich maschig ohne Ende.Immerhin war ich beim zweiten Kilometer schon gegen den Wind bei einer 4:39er Pace. Mit Rückenwind reichte es sogar dreimal zu einer Pace unter 4:30. Es lief im Grunde ganz gut, wenn man bedenkt, dass modderige und pfützenübersähte Schotterwege Pace kosten. Die große Runde um den Lohheider See und den benachbarten See über die Baggerstraße st etwa 8,5 Kilometer, es würden also keine 55 Minuten werden. Egal bei dem Wetter. Als der Regen von hinten und von der Seite kam, war es gleich nicht mehr so schlimm und am Ende stand eine Pace von 4:39, einschließlich 2 Minuten Einlaufen und 1,5 Kilometer Auslaufen. Ich durfte zufrieden sein.
Donnerstag wieder das Training mit der Ausdauerschule by bunert, 10 x 400 m standen auf dem Programm. Da wir "Afrikaaner" alle in Sonntag in Bertlich beim Marathon am Start sein wollen, der traditionellen Kapstadt-Vorbereitungs-Veranstaltung bei Touren der Ausdauerschule, allerdings nur in GAT-2-Tempo. Das entspricht eigentlich dem Marathon-Renntempo und wäre für 400m jetzt keine Hexerei, aber ich kenne ja die Trainingsgruppe mit ihren gruppendynamischen Prozessen. Wie durch ein Wunder war es am Abend trocken, aber kühl. Nach kurzem Einlaufen an der Regattabahn ging es an die klassische Intervallstrecke Bertaalle, der Straße hinter der Gegentribüne der MSV-Arena. Der sperrige Sponsorenname uns seine unseligen Abkürzungen kommt mir so schwer aus der Feder, ich glaube, ich bleibe bei "Wedau-Stadion". 400 Meter sind, als eine gerade vor einem, relativ lang, ist man unterwegs, relativiert es sich dann doch wieder. Aber als Gerade fehlen die Orientierungspunkte wie Kurven, die einen die Strecke in handliche Abschnitte unterteilen lassen. Ich bemühte mich dann mal, die 4:20er Pace im ersten Intervall nicht zu unterschreiten, was ja schon mehr als Marathon-Renntempo sein würde. Damit musste ich den vorletzten Platz in der Gruppe aushalten, aber in dieser Hinsicht habe ich ein durchaus dickes Fell. 102 Sekunden, geht also. 200 Meter traben, dann zurück. Es fällt noch leicht, ich kann mich dabei unterhalten. 98 Sekunden. Nr. 3. "Schon fast ein Drittel". Während alles wieder lostürmt als gäbe es kein Morgen, laufe ich wieder gefühlt kontrolliert. 95 Sekunden. Nr. 4 genauso schnell, Nr. 5 "Halbzeit",Nr. 6 und Nr. 7 m die 91 Sekunden. Es wird schneller, aber jetzt bin ich gut "drin" und habe nicht das Gefühl, am absoluten Anschlag zu laufen. Nr. 8 und Nr. 9 schon 88 Sekunden, der letzte dann mit Endspurt in 80 Sekunden. Es war ein schönes Training, eben nicht ganz am Anschlag, aber schon anspruchsvoll im Gesamttempo.  Leider verheißen die Wetterprognosen für Sonntag in Bertlich nichts Gutes. 2 Grad und Dauerregen ist jetzt nicht das, was ich mir unter Laufwetter vorstelle. Aber es hilft ja nix.
Freitag ist es jedenfalls noch einmal trocken. Und sogar zeitweise sonnig, so stelle ich mir schönes Laufwetter vor. 70 Minuten GAT 1 stehen ebenso auf dem Plan wie meine wöchentliche Bergeinheit, also bleibt nur die Strecke zur Halde Rheinpreußen. Ich möchte nicht groß auf die Uhr sehen und ein gefühltes Bertlich-Marathontempo laufen. Das ist ja da schon wieder so eine Sache. Vor Kevelaer hatte ich auch nicht gedacht, dass ich so leicht eine 3:28 wurde laufen können. Aber dann ging es relativ einfach, windig war es da auch. Aber sonst halt schön. Also im Kopf die 5er Pace programmiert und los. Auf den Ohren Musik, eine Musikmixmaschine aus dem Internet, wo man bestimmte Musikarten zeitweise herunterladen kann, aber nicht weiß, was wann kommt. Vorbei am Lohheider See, auf die lange Orsoyer Alle die 5 Kilometer bis zur langen Haldenrampe auf der Moerser Seite meines "Hausberges". Gefühlt gebremst bergan merke ich oben aber doch, dass ich auf den 1,2 Kilometern bergan durchaus schneller werde. Bergab wird es immer schneller, ich nehme den relativ geraden Weg zurück und merke aber, dass der zu kurz sein wird. Also noch den Schlenker am Ostufer des Waldsees zum Baerler Sportplatz mitgenommen,
Waldsee DU-Baerl/Moers mit Halde Rheinpreußen und Geleucht.
wo ich mit wunderschönen Blicken auf Sonne, Wolken Halde und See belohnt wurde. Kurz vor dem Sportplatz werde ich mit einem fast vergessenen Song belohnt, der mich irgendwie schwungvoll weiterlaufen lässt. Barry White "You're my first, my last, my everything". Schöner Rhytmus, ein toller Song mit der unvergleichlichen Stimme von Barry. Zuhause waren es dann 14,3 Kilometer in 4:49er Pace, trotz Haldenanstieg. Und zum Ende bekomme ich Carly Simon mit "Nobody does it better" auf die Ohren. Fühle mich ein wenig gebauchpinselt. Gefühlt lief es sehr gut, also sollte es 10 Sekunden langsamer am Sonntag gehen. Es geht ja auch ein wenig um die relativ einmalige Chance, einmal die Mannschaftswertung mit zu gewinnen. Normalerweise sind Trainer Roman und Sven gesetzt, die wollen 4-4:15er Pace laufen und können das mit Sicherheit auch. Na ja, Roman läuft halt seinen ersten Marathon, schaun mer mal.... ;) . Dahinter sollte Carsten kommen, der eine Marathon-PB so um die 3:05 aufzuweisen hat, aber auch lange nicht so viele gelaufen ist. Aber ich weiß nicht, was er so raushauen will. Wenn er mit mir startet, kommt es am Ende drauf an, wer es noch mit auf das Mannschafts-Treppchen schafft. Zumindest werden wir gemeinsam mit zumindest einer Zeit unter 3:30 helfen, dass die Ausdauerschule by bunert da hin kommt. Die Gelegenheit ist selten genug.....packen wir es an.
Wenn es funktioniert, wir die Woche knapp 75 Kilomter, davon 70 5er Pace oder schneller gewesen sein. Nächste Woche dann ruhiger, bevor es danach wieder Kilometerintensiv wird.

Bertlich

Ja, so denken sich das die Martinsgänse im Oktober. Aber der Reihe nach. Gut gelaunt fanden wir uns in Bertlich ein, meldeten uns an und freuten uns, dass der angekündigte Dauerregen zunächst nur ein leichtes Nieseln war. Allmählich trudelten unsere Freunde und Kollegen von der Ausdauerschule ein, aber natürlich auch viele andere Freunde und Bekannte.
Diesmal sind wir schlau und kaufen unseren Kuchen vorher, die netten Damen hinterm Tresen packen den dann ein und stellen den weg. Oft bekommen nämlich die zuletzt eintreffenden nichts mehr, weil die Kurzstreckenstarter über 5,7,5,10,15 und HM alles weg gegessen haben. Sven hat sogar mein Compresssport-Fuktionsshirt dabei, welches ich zum Bedrucken mit dem Ausdauerschulen-Logo weggegeben hatte. Es sieht gut aus, ich wechsle dann gleich nochmal das Shirt. Was trägt man bei 2-4 Grad und angesagtem Dauerregen? Ich Frierpitter entschied mich für mein Adidas Powerstripes-Shirt, welches durch den Zug der Gummibänder in Rücken und Rumpfbereich die Muskulatur unter Spannung hält und ein "Zusammenfallen" erschwert. Darüber das Kipsta-Langarmshirt, dann das Lauftop. Das Ding von Compresssport ist genial, wie ich bereits beim bergischen Wupperlauf testen konnte. Es hält nass wie trocken warm und hat ringsum Taschen für Gels.
Beim Marathon oder Triathlon Gold wert. Kurze Hose ist beim Wettkampf für mich selbstverständlich. So gewandet ging es an den Start. Wir schaffen gerade noch das Gruppenfoto, dann fällt der Startschuss eine Minute zu früh. Los geht es. Ich laufe zunächst mit Carsten, wie es geplant war. Die Strecke besteht aus drei Runden zu je 14 Kilometern und hat einige Höhenmeter, auch wenn die großen Steigungen fehlen. Carsten und ich bremsen uns gegenseitig, denn das hohe Anfangstempo unserer Trainer Roman und Sven, die hier gleich vorweg laufen, zog erstmal mit. Darf es aber nicht. Die wollen unter drei Stunden rein. Wir pendeln uns so um die 4:50 ein, sind aber immer zu schnell. Carsten setzt sich mit einer Gruppe nach vorne ab, ich unterhalte mich mit Franz, einem älteren, routinierten Marathonläufer. Der Mann hat viel zu berichten und so gehen die Kilometer wie im Flug dahin. Ich habe einen Riesenrespekt vor diesem Läufer, der mit Mitte 60 noch diese Pace für einen Marathon "so zwischendurch" auf die Straße bringt. Als Carsten eine "Baumpause" macht, haben wir ihn wieder und laufen weiter gemeinsam. Seine bisherige Gruppe ist jetzt so 50 Meter vor uns. Wir bremsen mal wieder gegenseitig und freuen uns, dass die erste Runde schon vorbei ist. Mein erstes Gel haben ich getrunken, ich fühle mich super. Es rollt, wie der Läufer sagt. Wir werden nicht mehr überholt, wundern uns aber durchaus, wie viele des durchaus übersichtlichen Startfeldes vor uns laufen. Wer startet bei dem vorhergesagten Wetter spontan in Bertlich zum Marathon? Ernsthafte Marathonläufer eher nicht, denn im Training für einen Marathon trainiert man keinen Marathon. Bleiben die "Jäger und Sammler", aber so viele so schnell? Unter 5er Pace ist ja kein Kindergeburtstag, um mal im Jargon der TorTour zu bleiben. Ultras, aber so viele? Egal, wir laufen als Training für Kapstadt und Plätze sind Schall und Rauch. Ich bin neugierig, wie Carsten in seinem guten Trainingszustand die dritte Runde verpacken würde. Wenn wir aber zusammen blieben, würden wir auch gemeinsam einlaufen und es dem Zufall überlassen, wer denn mit Roman und Sven den Platz im Team Bunert 1 auf dem Treppchen "gewinnen" würde. Was ist ein Treppchenplatz in Bertlich? Im Grunde nichts, aber als Mann meiner Leistungsklasse ist es extrem schwer, überhaupt irgendwo einmal auf das Treppchen zu kommen und irgendeinen blöden, billigen und hässlichen Pokal zu gewinnen. Unsere Vitrine ist voll, aber mit den Trophäen meiner Claudia. Größtenteils aber nicht mit vergleichbar stärkeren Leistungen errungen, sondern aufgrund der Situation in der W 45. Claudia ist eine tolle Läuferin und ich gönne ihr jeden Titel, ich freue mich, als wenn ich ihn errungen hätte. Aber irgendwann hätte man halt auch mal gerne einen. Und wenn der erste Mannschaftsplatz durch zwei "Sub-3-Stunden" quasi gebucht ist, will ich gerne gewisse Anstrengung unternehmen, um dann mal die Gelegenheit zu nutzen, auch wenn mein Beitrag dazu dann der geringste sei. Ich bin aber auch froh, dass ich mit Carsten ernste Konkurrenz habe, denn dann wäre dieser Titel auch etwas wert. Während wir erneut den Real-Markt sehen, über dessen Parkplatz wir zum Ende der 2.Runde kämen, trank ich mein zweites Gel. Eiskalt war es geworden wie auch die Temperaturen scheinbar weiter abgenommen hatten.  Und mein Verdauungstrakt murrte mit einem Male heftig. Leichte Krampfanfälle hatte ich ignoriert, aber nun kamen stechende Schmerzen und ein größerer Druck auf den Hosenboden. Es ging ganz schnell, da vorne war das Vereinsheim, wo man schnell mal auf die einzige Toilette der Strecke konnte. 14 Kilometer mit zusammengekniffenen Pobacken und Rumoren im Gedärm? Nein. Carsten wollte "langsam" weiter laufen, aber wir beide wussten, dass unser gemeinsames Rennen damit gelaufen war. Der Streckenposten forderte mich mehrfach auf "Rechts,rechts" zu laufen. Nein, ich biege mit den Worten "Toilette" und dem Geschmunzel der Zuschauer geradeaus in die Keramik-Abteilung. Ich verließ die Strecke bei 2:15:28 h, deutlich erleichtert kehrte ich bei 2:16:59 auf diese zurück. 91 Sekunden. Man kann das jetzt durchaus für eine respektable Leistung halten, aber Jan Fitschen war 2013 in Berlin deutlich schneller. Aber sein Dixi stand ja auch direkt am Streckenrand. Egal, 90 Sekunden auf 14 Kilometer hieße 6-7 Sekunden jeden Kilometer schneller als Carsten absolvieren zu müssen. Wenn er nicht wirklich einbricht, und danach sah es nicht aus, keine Chance, wollte ich mich nicht für die nächsten zwei Trainingswochen abschießen. Dann soll er halt in Team 1, damit konnte ich jetzt leben. Ersparte es uns doch die unweigerlich in dieser Runde aufgekommene Diskussion. Ich holte Franz wieder ein, wir wollten zunächst den Rest dann halt wieder gemeinsam laufen. Aber kurz darauf musste er kurz austreten, damit hatte sich das wieder erledigt, denn noch mehr Zeit wollte ich jetzt nicht verlieren. Es lief gut, mein Tempo blieb konstant zwischen 4:45 und 4:55, je nach Neigungswinkel der Straßen. Der Regen wurde jetzt stärker, aber es war ja nicht mehr weit. Ich überholte, wurde aber ganz am hinteren Ende der Strecke auch nochmal von einem Pärchen überholt. Für eine Frau wirklich ordentlich. "Endbeschleunigung?" fragte ich. "Genau!" Was auch sonst, hatte ich beim 30er letztes Jahr auch gemacht. Das Tempo der beiden, 4:35er Pace, war mir zu schnell, also ließ ich sie ziehen. Ca. 100 m vor mir war ein weiterer Läufer in roter Jacke, an dem konnte ich mich gut orientieren. Ich kam nicht näher, er nicht weg. Gut so. Etwa zwei Kilometer vor dem Ziel meinte ich, die rote Mütze und die nackten Waden von Carsten in einer kleinen Gruppe erspähen zu können. Ich war mir nicht sicher, denn ohne meine Brille ist meine Weitsicht so gut wie die eines Maulwurfs. Aber das war zu weit, es waren locker 4-500 m. Jetzt ein Spurt, die Kraft hätte ich. Nein, wenn ich ihn auf der Laufbahn erreichen würde, wäre ich platt und er würde anziehen. Das könnte ich dann nicht mehr parieren. Und früher würde ich ihn nicht einholen können. Also ließ mich die Gedanken und lief meinen Stiefel herunter,  Der war mit einer 4:35er Pace für km 41 gar nicht so übel. Ich lief an meinem Auto vorbei, hielt kurz an, um meine Kamera aus dem Kofferraum zu holen. Kostete so 5-8 Sekunden, aber das war jetzt egal. Ich lief auf die Platzanlage und verzichtete auf den Endspurt. Der macht nur fertig für das kommende Training.
3:26:45 hieß die offizielle Zeit, 31 Sekunden hinter Karsten. 60 Sekunden hatte ich aufholen können auf den letzten 14 Kilometern. Egal, wir freuten uns gemeinsam, wie es sich gehört. Schnell gingen wir zur Sporthalle, um uns etwas Trockenes über zu ziehen. Dort trafen wir Trainer Sven. Die beiden waren knapp unter 3 Stunden im Ziel, für Roman war es am Ende seines ersten Marathons wohl hart. Aber Schleifer-Sven hat ihn ins Ziel getrieben, das hätte ich gerne gesehen.
Dann beginnt das Warten auf die anderen. Henning und Andreas kommen in 3:57, damit ist Team 2 und vermutlich Platz 2 der Teamwertung auch komplett(so war es dann auch). Mit mir, Henning und Andreas. Für die zwei auch eine gute Zeit! Aber wo waren Claudia und Yvy? Oli Witzke hatte mir bereits Fotos gezeigt, die er am VP von denen gemacht hatte. Aber wenn sie jetzt nicht kamen, gab es scheinbar Probleme. Ungefähr bei 4:10 sahen wir sie die lange Straße zum Sportplatz hinunter laufen. 4:12.26 für die beiden, aber Claudia sah nicht gut aus. Die letzte Runde war eine Qual, ihr Magen muckte, wohl wegen eiskalten Gels und wollte keine Getränke bei sich behalten. Aber sie haben sich durchgekämpft, Yvy ist dabei geblieben und hat sie diesmal rein gezogen.

Claudia mit Yvy im Ziel
Eine Leistung, die mit Platz 1 in der Mannschaftswertung belohnt wurde. Komplettiert von Linda, die ihren ersten Marathon nach der Geburt ihres Kindes im August in tollen 4:28 absolvieren konnte. Auch das eine ganz stramme Leistung, mit der sie aber nicht alleine war. Auch die Frau unseres Trainers hatte das hinbekommen. Chapeau! Baby und Sport passen scheinbar gut zusammen.
Was mich dann aber am meisten geärgert hat, war, dass der Sieger der M 45 nur 1 Minute vor mir im Ziel war. Ich hatte 91 Sekunden auf der Toilette verloren. Wann habe ich einmal die Chance, die M 45 zu gewinnen? Und auch noch einen Pokal zu bekommen? Das ist das Einzige, was den Schatten auf diesen schönen Lauftag wirft. Und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr ärgert mich das. Das mag man jetzt kleingeistig finden , aber auf einen AK-Sieg kann man nicht hin laufen. Man weiß ja nie, wer da in Sichtweite noch die eigene AK vertritt. Vielleicht hätte der Läufer sich ja nicht überholen lassen und den Kampf angenommen? Man weiß es nicht, es bleibt Theorie. Und die Gelegenheiten sind so selten, dass ich diese heute halt gerne einmal genutzt und meinen ersten wertlosen, billigen Plastikpokal errungen hätte. Albern, nicht? Viele wären froh, wenn sie meine Zeit überhaupt einmal laufen könnten. Und noch 2010 wäre das nahe an meiner PB gewesen. Und mit der Zeit bin ich auch super zufrieden. Mein schnellster Marathon 2016, noch schneller als Kevelaer bei schlechteren Bedingungen und fast 270 Höhenmetern. Ich sollte mich mit dieser Leistung bescheiden.

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